Unser erster Fotowalk

Unser erster gemeinsamer Fotowalk führt uns in den Stadtteil Vegesack, der im Bremer Norden liegt.

Dieser Beitrag wurde am 22. August 2022 von Matthias verfasst.

Unser erster Fotowalk

Unser erster gemeinsamer Fotowalk führt uns in den Stadtteil Vegesack, der im Bremer Norden liegt.

Am ver­gan­genen Son­ntag war es so weit: Unser erster Fotowalk — die Fotogruppe Sicht|28 geht unter die Men­schen. Wir haben uns um 9:00 auf dem Aumunder Mark­t­platz getrof­fen, San­dra, Patrick, Markus, Daniel und ich. Alle waren “ful­ly equipt”, sog­ar Sta­tive waren dabei … keine Ahnung, wer auf die Idee gekom­men ist 😉

Schnell wurde ich als Ort­skundi­ger und Führer auserko­ren und ich muss eingeste­hen, dass ich vielle­icht die eine oder andere Geschichte zu viel erzählt habe. Aber so ist das nun mal mit älteren Men­schen, wenn sie in Kind­heit­serin­nerun­gen schwel­gen, kann es schnell lang­weilig werden.

Nach­dem wir bei einem Bäck­er am Sedan Platz uns für die Tour gestärkt hat­ten, ging es los, die Ger­hard-Rohlfs-Straße runter Rich­tung Hartmannstift.

Der Hart­manns­tift war über 100 Jahre lang ein Kranken­haus, Mitte der 1990er zog dort das Bauamt ein, später diente er als Unterkun­ft für Geflüchtete. Zurzeit wird das Gebäude aber lei­der abgerissen.

Hin­ter dem Hart­manns­tift ging es dann in die Bermpohlstraße zur Weser. Die “Gläserne Werft” lassen wir ein­fach links liegen und haben uns dann an “Regi­na”, einem ehe­ma­li­gen Werftschlep­per aus dem Jahr 1966 versucht.

Der Weser ent­lang kamen wir an eini­gen Anglern vor­bei, von denen ein­er mir erlaubte, ihn zu fotografieren.

Der Stadt­garten bot wirk­lich eine Menge Motive, wobei mir diese bei­den Graf­fi­tis sofort ins Auge fielen:

Zwis­chen den Bäu­men blitzte dann immer wieder die schöne Architek­tur der alten Häuser auf, die hoch oben über der Weser zu find­en sind.

Veg­e­sack ist nicht Hel­goland, deshalb muss man, um zum “Ober­land” zu gelan­gen, auss­chließlich die Treppe nutzen.

Endlich am Utkiek angekom­men, haben wir auch gle­ich eine kleine Pause ein­gelegt, beobachtet vom Veg­e­sack­er Jungen.

Wie sehr Veg­e­sack mit der Schiff­fahrt ver­bun­den ist, zeigt nicht nur dieser alte Fir­men­hin­weis, son­dern auch der Veg­e­sack­er Hafen, der bere­its 1622/23 angelegt wurde und somit Deutsch­lands ältester kün­stlich­er Hafen ist.

Langsam ging es dann wieder die Reed­er-Bischoff-Straße hoch zurück zum Sedan Platz. An der Ecke Bre­ite Straße, neben Otto & Sohn, der Buch­hand­lung in Bre­men-Nord, gab es mal ein Kino: “Scala”.

Ich kann mich noch gut daran erin­nern, wie glück­lich wir waren, endlich ein Kino in Bre­men-Nord zu haben. Als ich dann sah, wie das Scala heute aussieht, hat­te ich doch schon einen dick­en Kloß im Hals.

Meine Laune wurde aber schla­gar­tig bess­er, denn auf dem Rück­weg sind wir noch am “Pinökel” vor­beige­laufen. Da kamen dann viele Erin­nerung hoch von den Stun­den, die wir damals dort ver­bracht haben und das eine oder andere Guin­ness zu viel getrunk­en haben.

Das Ende des Fotowalks war dann wieder der Aumunder Mark­t­platz mit seinem ranzi­gen Imbiss, der aber schon damals Ende der 1980er nicht bess­er aussah.

Alter verlassener Imbiss "Curry am Markt", Gebäude mit Graffiti

Ins­ge­samt sind wir gut vier Stun­den durch “mein” Veg­e­sack gelaufen. Ein Veg­e­sack, dass sich an vie­len Stellen sehr stark geän­dert hat, viele Erin­nerun­gen für mich parat hat­te und mir immer wieder zuflüsterte: “Matthias, du bist alt geworden …”.

Schön war’s mit euch, San­dra, Daniel, Markus und Patrick — ich freue mich schon auf den näch­sten Fotowalk.

Matthias

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